Namibia die Letzte

06.11.2016 09:12:34

In der Mitte brennt das Lagerfeuer, der Busch ist dank dem Vollmond fast zum Tag geworden. Durch die knorrigen Äste des Baobab Baumes der um die 2000- 3000 Jahre alt sein muss, schauen wir dem Mond entgegen und lauschen den Geräuschen des Busches mit den vielen Tieren und mit etwas Glück sehen wir vielleicht noch eine Hyäne. Wir fühlen uns als wären wir endlich in Afrika angekommen. Jedenfalls nach unseren Vorstellungen zu Hause... Keine Zäune, keine Shoppingzentren, keine Touristen, ausser wir und die vielen Grillen und Zirpen. Wir übernachten mitten im Buschmannsland. Das kleine unfruchtbare Stück Land das die Weissen und Schwarzen den Uhrbewohner Afrikas zurückgelassen haben.

 

Wir sind in Windhoek gestartet und machen einen Zwischenstopp bei Roys`Rest Camp in Grootfontein, wo es nebst leckeren Grilladen selbst gemachte Pommes gibt. Sehr zur Freude von Naomi.

 

Bei der Fahrt ins Buschmannsland halten wir für eine kurze Mittagspause. Nach einer kurzen Zeit sind wir umringt von Kinder die gerne alle etwas von uns haben wollen. Wir verteilen Avocado Stücke welche zuerst mit Schale gegessen werden. Uns wird bewusst das sie Avocados wohl nicht kennen und zeigen was man von der Frucht essen kann und was nicht. Die Kinder lieben es fotografiert zu werden. Sie werfen sich in Pose, verziehen Grimassen und sind völlig aufgedreht. Nach der kleinen Stärkung muss ich den Jungs erklären, dass sie jetzt von unserem Ländy steigen sollen und mir nicht alles Wasser auf der Motorhaube wegtrinken sollen. In tosendem Gekreische und Gewinke der Kinder fahren wir weiter.

 

Sind nun wieder mit Tobi unterwegs und befinden uns in der Nähe von Tsumkwe, wie gesagt im Buschmannsland. Beim Morgenessen unter dem Baobab Baum raschelt es und eine Herde Elefanten quert die Lichtung vor unserem Camp.

 

Heute geht es zu den Buschmännern und Frauen. Wir wollen eine kleine Wanderung durch den Busch machen, wo uns gewisse Pflanzen, Sträucher und Jagdmethoden erklärt werden soll. Das ganze Dorf begrüsst uns. Die Kinder und Frauen wollen alle Naomi halten und betatschen. Für sie ist es gerade zu viel und wir versprechen nach der Wanderung nochmals vorbei zu kommen.

 

Nach den ersten paar Metern in Naomis Luxustrage pennt die kleine schon und wir staunen nicht schlecht, als uns bei vielen so leblosen Büschen immer wieder die Nutzen und die Heilwirkungen erklärt wird. Es wird bei allen Pflanzen meist nur die Wurzel verwendet. Bei fast weissen buschartigen Sträucher wurde immer wieder nach seinem Harz Ausschau gehalten. Wenn dann ein lolipopförmiger Harzknödel gefunden wurde, wandert der sofort in den Mund der älteren Damen. Es ist eine süsse Delikatesse welche wohl nicht gerne geteilt wird. Ich halte Ausschau, kann aber keine entdecken.Das Feuermachen mit blossen Händen wird demonstriert und es sieht aus als wäre es ein Kinderspiel, man braucht nur das richtige Holz vom richtigen Busch dazu. Für uns wird eine Falle mit unterwegs gesammelten Gräser und Stöcke gebastelt und die Jagt mit Pfeil und Bogen wird demonstriert.

 

Zurück im Dorf kommt schon wieder die ganze Schar auf uns zu gerannt. Naomi ist nach ihrem Schläfchen auch wieder kontaktfreudiger und wird sofort auf die Arme genommen und tanzt mit den Frauen und Kinder. Wir geniessen die Zeit, verschenken Naomis zu kleine Kleider und Krabbelschuhe und verabschieden uns.

 

Nach einer weiteren Nacht unter dem mächtigen Baobab, starten wir morgens Richtung Kaudum Nationalpark. Wir wollen mit Tobi den Kaudum befahren, welcher wegen seiner tiefsandigen von Lastwagen ausgefahrene Strasse nur mit zwei Fahrzeugen durchquert werden darf. Der Park dient als Wildkorridor zwischen Botswana und Namibia. Es gibt da weder Zäune, Shops oder sonst was. Richtige Wildnis eben und ausser am Süd- und Nordende gibt es keine Übernachtungsmöglichkeit. Unser Camp ist südlich des Parks und wird wohl gerne von Elefanten heimgesucht. Die Wasserhähne sind einbetoniert und obendrauf ist ein richtig schwerer Metalldeckel. Da die Elefanten gerne die Wasserleitungen herausreissen um an das köstliche Nass zu kommen.

 

Morgens um fünf klingelt der Wecker. Wir haben wohl gut geschlafen. Direkt vor dem Ländy sind frische Elefantenspuren und wir haben nichts mitbekommen. Wir wollen früh raus, da der Sand in der kälteren Tageszeit besser zu befahren ist, als wenn ihn die Sonne aufheizt und noch weicher macht.

 

Nach zwei Kilometer sehe ich die Lichthupe von Tobi im Rückspiegel. Scheisse, hat er sich schon festgefahren oder was ist?  Zum Glück nur ein Plattfuss und weiter geht es. Die Sonne geht allmählich auf und die Tiere ziehen durch die Savanne. Welch ein Anblick! Es ist wunderschön. Der Tag erwacht und es wird von Stunde zu Stunde heisser. Das merkt auch Tobis Suzuki und ich repariere ihm provisorisch den kaputten Viscolüfter. Durch das Rütteln und Schütteln schläft Naomi seelenruhig und wir kommen langsam mit zirka 20 km/h gut voran. Ohne weitere Panne und ohne uns fest zu fahren kommen wir in in Katere am an und verbringen die Nacht mit Blick auf den Okawango Fluss.  Ab jetzt heisst es Moskitoschutz. Wir sind im Caprivi Streifen, welches zum Malariagebiet zählt.

 

Am nächsten Morgen trennen sich die Wege von Tobi und uns. Er fährt wieder nach Windhoek und wir weiter dem Caprivi entgegen. Am Strassenrand reiht sich Strohhütte um Strohhütte und ab und zu hängt wieder etwas frisch geschlachtetes Fleisch an einem Baum.

Da wir die letzten Tage viel gefahren sind, entschliessen wir und in Divundu ein paar Tage auf dem Ngepi Camp zu verbringen.

 

Unser Platz ist direkt am Ufer des Okawango, wo sich gut die Flusspferde im Wasser und die Elefanten auf der anderen Flussseite beobachten lassen. Da es hier im Gegensatz zum übrigen Namibia genug Wasser hat, können wir sogar auf Grasplätzen campen. Naomi ist das Gras noch ein bisschen fremd aber sie gewöhnt sich schnell daran, so schnell, dass sie ihre ersten Schritte wagt. Sie übt fleissig und schafft schon 2-3 Meter aber das Krabbeln ist ihr immer noch lieber. Auf dem Camp selbst hat es viele verschiedene Vögel und richtig spezielle Duschen und Toiletten. Da kannst du beim scheissen oder baden schön auf den Okavango schauen und Tiere beobachten, welch ein Luxus.

 

Nach gut einer Woche geht es durch den Caprivi Steifen in den Nambwa Nationalpark.

Bei der Ankunft in Nambwa Community Camp begrüsst uns ein Waran an unserem Platz.

Wir logieren unter einem Leberwurstbaum direkt am Kwando Fluss. Der Baum heisst so, da er leberwurstförmig Früchte trägt die bis zu einem Kilo schwer werden. Unreif sind die Früchte giftig aber ausgereift eine Delikatesse für Elefanten, Flusspferde, Nashörner und sie wird zum Bierbrauen verwendet. Die Lodge des Camps ist wie ein kleines Dorf in den Bäumen und da ausser wir keine Gäste hier sind, dürfen wir uns in der Lodge aufhalten und uns an der Bar bedienen. Man hat einen wunderschönen Blick über den Busch und das Wasserloch und für Naomi ist es ein kleines Kletterparadies.

 

Am nächsten Morgen geht es über Sandstrecken durch den Nambwa Nationalpark. Die Landschaft ist in vielen Teilen von Elefanten verwüstet. Die Büsche abgebrochen und arg zugerichtet. Ausser ein paar Böcke kommen wir nicht viel zu Gesicht.

 

Weiter geht’s auf die andere Flussseite nach Kwando. Dort besuchen wie ein traditionelles Dorf. Uns wird das traditionelle Handwerk, wie Flechten, Werkzeugherstellung und Mehl stampfen erklärt und vorgestellt und am Schluss der Tour wird ein Tanz mit dem Medizinmann angesagt. Mit selbst gemachten Instrumenten aus denen afrikanische Musik klingt und zu schönem Gesang wird getanzt. Debby wird hineinbezogen und beschworen.

Nebst der Mausefalle wird auch eine Hippotrommel vorgestellt. Das Geräusch das diese Bongo ähnliche Trommel freigibt, lockt man Flusspferde aus dem Wasser an. Diese wurde früher verwendet um die Tiere zu jagen, denn im Wasser sind sie viel zu gefährlich. Die meisten tödlichen Unfälle mit Tieren in Afrika, sind auf Flusspferde zurückzuführen.

 

Weiter geht es zu Dan. Ein Tipp von Möni. Dan hat mitten im Busch ein kleines Camping, besser gesagt 2 Plätze mit privater Toilette, Dusche, Küche und sogar ein Esszimmer mit Blick auf den Kwando River und die Savanne. Wir bleiben ein paar Tage und unternehmen Tagesausflüge. Manchmal muss man sich den Weg frei sägen, manchmal muss man rückwärtsfahren, da der Weg von Elefanten versperrt ist und einmal beobachten wir einen Buschbrand vom Esszimmer aus. Was uns erstaunt ist, dass die Elefanten hier sehr schreckhaft sind. Dan erklärt uns später, dass hier sehr viel gewildert wird und dass das der Grund sei.

Nach einem kitschigen Sonnenuntergang vom Esszimmer aus und dem ersten Gewitter und kurzer Regenschauer geht’s ins Bett. Wir wollen morgen eine Flussfahrt mit Dan machen.

Angekommen auf dem Boot geht es auch schon los. Dan weiss genau wo und wann die Elefanten den Fluss queren. Da es hier seit drei Jahren nicht wirklich geregnet hat, ist im Verhältnis sehr wenig Wasser im Kwango. Das hat zur Folge das viele Seitenarme ausgetrocknet sind und sich alle Flusspferde und sonstige Tiere im schmalen Hauptkanal tummeln. Es hat zu wenig Platz und die Flusspferde bekämpfen sich übel. Sogar die Jungtiere werden getötet. Immer wieder schleichen wir im Schritttempo ganz am Rand des Kanals an den viel zu grossen Flusspferd Herden vorbei. Es ist ein riesiges Fingerspitzengefühl gefragt, so ein Hippo kann das Boot leicht beschädigen.

 

Die ersten Elefanten sind links und rechts am Ufer zu sehen. Alle sind genüsslich am fressen. Es geht durch ein kleines Labyrinth von Schilf wo immer wieder Tiere zu sehen sind. Ich habe schon lange die Orientierung verloren. Zum Glück kennt Dan das Gebiet wie seine Hosentasche. Auch Naomi zeigt immer wieder auf Elefanten und ist völlig fasziniert. Manchmal sind wir fast zum Anfassen nahe. Was jetzt unser Augenschein trifft ist unbeschreiblich. Wir sind völlig Baff. Sogar Dan sagt sowas habe er noch nie gesehen, dass sei einmalig. Hunderte von Elefanten. Vor uns, links und rechts, grosse und kleine, Bullen und Mütter, es ist nicht eine Herde es sind Dutzende. Alle überqueren den Fluss im Abendlicht, fressen genüsslich das Schilf und es gibt kein Gerangel und Gezanke.  Dan erklärt uns, dass die alle auf den Regen warten und nur alle hier sind weil der Busch wegen der Trockenheit nichts mehr hergibt. „Sobald es geregnet hat gehen sie alle wieder in den Busch und hier ist kein einziger Elefant mehr“ sagt Dan etwas wehmütig. Gut eine Stunde verfolgen wir das Spektakel bei einem kühlen Bier. Naomi ist völlig überwältigt und kommt nicht mehr aus dem Staunen aus. Auf dem Rückweg macht Naomi ihre Bootsprüfung, dann kommt heftiger Wind auf und der Horizont färbt sich schwarz. Dan gibt etwas mehr Gas doch wir entkommen nicht. Es ist aber nicht regen der unser Weg kreuzt. Es ist Asche vom vorgestrigen Buschbrand die uns jetzt ins Gesicht peitscht. Naomi findet es jetzt nicht mehr so toll und ich schiesse ein paar letzte Fotos.

 

Bevor wir uns mit den Grenzformalitäten von Sambia abgeben wollen, füllen wir die Vorräte auf und verweilen zwei Tage an der Grenzstadt Katima Mulilo.

Als wir in der Stadt Geld abheben, wird uns freundlicherweise erklärt wie der Geldautomat funktioniert. Wir riechen den Braten doch die EC-Karte kommt nicht mehr aus dem Geldautomaten. Am Schalter wird uns deutlich gemacht das unsere Karte nie im Automat war. Anruf in die Schweiz und Karte sperren. Das gesamte Spiel dauert ca. 20 Minuten. Eigentlich nicht lange aber wir sind gut 1000.- Franken leichter von denen wir nie was gehabt haben. Die Jungs sind gut und wir Idioten.

 

Auf dem Camp ist unser Frust schnell vergessen. Naomi spielt mit ihrem neuen Freund Struppi und will ihn die ganze Zeit küssen und knuddeln. Die Einheimischen wissen genau wann und wo man im Hippo und Krokodil belagerten Sambesi baden darf. So kommen auch wir in den Genuss im Sambesi baden zu dürfen. Am letzten Tag in Namibia geht es zu den Scharlachspint Vögel. Ein Tipp von Dan. Zirka 10.000 dessen Vögel versammeln sich immer um diese Jahreszeit um an der Uferböschung zu brüten. Sie bauen ihre Nester in den Sand. Wir geniessen das Spektakel.

 

Es ist soweit und wir nehmen Abschied von Namibia. Naomi knuddelt ein letztes Mal Struppi und seine Bande und dann machen wir uns auf den Weg zum Grenzübertritt nach Sambia.

 

 

 

 

 

Namibia mit Nicu und Stini

09.10.2016 11:38:36

Da wir mit Nicu und Stini die gleiche Rundtour wie mit Conny und Maik machten, werden wir uns kurzhalten.

 

Das gleiche Szenario am Flughafen. Wir warten gespannt auf unsere Gäste.

Nur die Wartezeit ist diesmal länger. Der Flug von Johannesburg nach Windhoek hat gut eine Stunde Verspätung. Wir sind gespannt ob Naomi den Götti auch so gut und schnell aufnimmt wie das Gotti Conny. Endlich sind sie da. Wieder Mietwagen abholen und ab auf den Urban Campingplatz in Windhoek.

 

Naomi braucht etwas länger um sich mit Götti Nicu anzufreunden. Als der aber seine Koffer aufmacht und da nur ein paar Unterhosen, einige T- Shirts und Hosen sind und sonst voller Geschenke für Naomi und uns sind, ist das Eis gebrochen.

 

Im Etosha Nationalpark lassen wir den Drachen steigen der Naomi geschenkt bekam. Sie ist fasziniert und wir natürlich auch vielleicht sogar mehr als die Kleine. Am späteren Morgen in der Palmwaglodge will ich abwaschen gehen und bewege mich um die Sanitäranlage. Da ist mir plötzlich der Weg versperrt und ich muss kurz durchatmen. Da steht ein Dickhäuter mitten im Camp, mitten auf meinem Weg und frisst genüsslich an den Büschen. Ich laufe zurück zu unserem Platz und erzähle alles und einige Minuten später besuchte uns der Elefantenbulle sogar noch beim Frühstückstisch an unserem Platz. Nicu will im eine Orange füttern doch der Bulle zeigt wenig Interesse und wendet sich ab.

 

Eine Nacht in der White Lady Lodge zwei in Swakopmund und schon sind wir wieder in Windhoek. Der Abschied fällt uns wieder sehr schwer und nach einem Monat Besuch sind wir uns bewusst, dass wir wieder unseren eigenen Rhythmus finden müssen. Wir waren schnell unterwegs, insgesamt 4500km in einem Monat. Ein paar Tage Erholung in Windhoek werden uns bestimmt gut tun.

 

Naomi ist wie gewohnt als erstes wach, geht sofort zum Seitenfenster unseres Hubdaches und ruft laut Nana, das Wort für Gotti und Götti. Uns bricht es fast das Herz, es ist keine Nana mehr da. Draussen das gleiche Spiel... „Nana Nana“ und die Hand nach Göttis Parkplatz gerichtet. „Naomi Nana ist nach Hause gegangen, Nana ist weg“.

 

Danke für die die tollen Geschenke. Nur die Märmelibahn müssen wir jetzt mit Vorsicht geniessen. Naomi hat entdeckt, dass wir es nicht gut heissen, wenn sie die Marmeln ins Mund nimmt. Welch ein spannendes Spiel für sie. Eine Sekunde der Unachtsamkeit und schon ist eine im Mund und das Grinsen kann sie sich kaum verstecken.

Merci auch Nicu und Stini für die super Zeit.

 

 

Namibia mit Conny und Mail

09.10.2016 11:37:43

Windhoek, die Hauptstadt Namibias oder besser gesagt Windhoek ist Namibia.

Ausser Windhoek gibt es nicht viel in Namibia, obschon Namibia zirka 4 Mal so gross ist wie

Deutschland.

Nach gut 3 Monaten Reisen, vielen Bekanntschaften, viele Eindrücke und tollen Erlebnissen freuen wir uns extrem auf den Besuch aus der Schweiz. Jemand vertrautes, ein Stück zu Hause. Zuerst Conny (Gotti von Naomi) und Maik und dann Nicu (Götti von Naomi) und Stini.

Da wir 5 Tage Zeit haben bevor unsere Visite eintrifft, beschliessen wir uns ein kleines Haus zu kaufen. Naomi wird es sicher gefallen die eigenen vier Wände zu entdecken.

 

Mit 300.-Chf leichter haben wir unser Eigenheim. Die 5Quadratmeter lassen sich leicht zusammenfalten und in einer Tasche verstauen. Zurück auf dem Trans Kalahari Camp stellen wir das Zelt und können kaum glauben welche Freude Naomi hat. Mit nicht mehr hörendem Gekreische krabbelt sie ins Zelt, aus dem Zelt, ins Zelt, aus dem Zelt überschlägt sich und ist total begeistert. War wohl eine gute Idee...

 

Es ist soweit, gespannt warten wir am Flughafen auf Conny und Maik. Ob Naomi Conny wieder erkennt? Nach einer gefühlten Ewigkeit sehen wir zwei bekannte Gesichter durch die Schiebetür der Ankunft Halle gehen und winken Ihnen zu. Ein kurzes Begrüssen und schon ist Naomi auf Gottis Armen. Da ist wohl doch was in der Erinnerung bei der kleinen Bohne, denn sonst braucht die Kleine schon etwas Angewöhnungszeit bis sie jemand auf den Arm nehmen kann.

 

Es geht in die Stadt den Mietwagen abholen und dann auf den Camping, wo wir beim gemütlichen Grillieren von Springbock Filets und Gemüsepfanne News austauschen, die kommenden zwei Wochen Reise besprechen und die Ankunft unserer Gäste feiern. Am nächsten Morgen ist Naomi schon richtig Fan von Conny und sie wird die Kleine fast nicht mehr los.

 

Wir fahren zum Watterberg Plateau. Ein immergrüner Tafelberg mitten in der Buschlandschaft. Der Berg sammelt viel Wasser in seinen Ritzen und Spalten, leuchtet Feuerrot in der Abend- und Morgensonne und wir treffen wieder Horden von Baboons, Warzenschweine und Zebramangusten an. Nach der morgendlichen Wanderung auf den Tafelberg, wo wir einen wunderschönen Blick auf die Savanne geniessen, geht es weiter in den Ethosha Nationalpark wo wir 4 Nächte bleiben werden.

 

2 Nächte im Halali Camp, ein altes Jagdcamp welches in der Nähe der Etosha Pfanne liegt. Die nächsten 2 Nächte verbringen wir im Westen des Parkes. Dieser Teil ist erst seit einigen Jahren für die Touristen zugänglich. Im neuen Olifantrus Camp wo früher einmal bei einer grossen Dürre 500 Elefanten geschlachtet wurde haben wir einen Platz zum Schlafen. Der Ethosha ist der grösste Park Namibias obschon er in den letzten Jahrzehnten massiv verkleinert wurde. Der erste Eindruck ist ein Schock, der Park ist extrem karg, trocken und auf beiden Seite der Piste ist alles mit grauem Staub bedeckt. Dafür lassen sich auf den Pirschfahrten wunderbar die Tiere beobachten da sie sich wegen der Trockenheit, alle bei den Wasserlöchern versammeln.

 

Auf dem Weg in den Westen des Parkes bekommen wir ein sehr eindrückliches Bild zu sehen. Bei einem Wasserloch tummeln sich ca. 300 Tiere. Strausse, Giraffen, Gnus, Zebras, Orixantilopen, Springböcke, Elefanten usw. und niemand vertreibt den anderen. Die Natur ist genial... in der Not tut man sich nichts.

 

Im Westen verlassen wir den Park und steuern die Palmwaglodge an. Eine natürliche Oase in der Steinwüste, wo die Elefanten manchmal durchs Camp laufen sollen. Die Elefanten lassen sich diesmal leider nicht sehen, dafür machen wir eine kleine Wanderung bei der es sich gut Halbedelsteine sammeln lässt, sehr zur Freude von Naomi. Steine und Wasser, das liebt sie.

Am folgenden Tag und nach einem guten Burger in der Palmwaglodge, brechen wir nach Twyfelfontain auf.

 

Wir besuchen da ein Freilichtmuseum wo die Einheimischen die Traditionen ihrer Vorfahren der San Buschleute zeigen. Sie zeigen und erklären traditionelle Medizin, Kunsthandwerk, Werkzeugherstellung, Ledergewinnung und zum Schluss gibt es noch einen Tanz. Es kommt uns ein bisschen wie Zirkus vor, aber es ist eine gute Sache. Die einheimischen verdienen gutes Geld damit und die Traditionen gehen nicht verloren. Weiter besuchen wir 2000- 6000 Tausend Jahre alte Felsmalereien die von den Buschleuten stammen und die Orgelpfeifen. Orgelähnliche Felsstrukturen mitten in der Wüste.

 

Nach einer erholsamen Nacht fahren wir über Pisten, Offroadstrecken und über ein ausgetrocknetes Flussbett in die White Lady Lodge beim Brandberg Massiv. Dies ist ein wunderschönes Sand-Camp mit viel Sträucher und Bäumen am Trockenfluss Ugab River wo auch die Wüstenelefanten umherziehen. Er dient uns als Zwischenstopp nach Swakopmund.

Als wir in Swakopmund einfahren, lässt uns unser Gefühl etwas wie nach Hause kommen sagen. Für mich und Debby ist es ja das zweite Mal das wir hier ein paar Tage verbringen. Wir verbringen 3 gemütliche Tage mit gutem Essen, Shoppen und geniessen die Abende am Lagerfeuer wo bis spät in die Nacht gequatscht wird.

 

Auch die Walvis Bay Lagune mit ihren vielen Flamingos und Pelikane besuchen wir. Die Lagune ist auch ein wichtiger Überwinterungsort für viele europäische Vögel, nur leider wird sie in den nächsten paar Jahren versanden, da sich die Wüste immer weiter ins Meer frisst.

 

Zurück in Windhoek heisst es schon wieder Abschied nehmen und Ich und Debby bekommen das erste Mal wirkliches Heimweh zu spüren, nur Naomi winkt brav und ihre eigene kleine Welt geht weiter.

Merci Conny und Maik für die tolle Zeit und dass ihr uns besuchen wart, wir haben die zwei Wochen mit euch sehr genossen.

 

 

 

 

Namibia

09.10.2016 11:36:56

Zwei verpennte schick uniformierte Männer, halb auf dem Stuhl liegend, sollen uns denn Stempel und das Visa für Namibia aushändigen? Wir trauen unseren Augen nicht. Wir sind doch am richtigen Ort, am Grenzposten um in Namibia einzureisen. Mit einem freundlichen „Hello how are you“ begrüssen wir die zwei Herren. „Füllen sie das Papier hinter euch aus“, kommt zur Antwort. Okey machen wir und reichen es den Beamten, Naomi lächelt sie an, die Herren lachen zurück und schon ist der Stempel und das 3 Monats Visum für Namibia im Pass. Das ging ja einfach. Noch kurz die Strassengebühr von umgerechnet 14.-Chf bezahlen und los geht es Richtung Ai-Ais Camp das direkt am Fish-River liegt.

Wir wollen da dem Fluss entlang Richtung Norden fahren. Nach zirka zwei Stunden Fahrt sind wir im Ai-Ais Camp. Nur geht die Strasse hier nicht weiter! Das Camp ist voller Touristen und die einzige Attraktion ist die warme Quelle, die völlig überfüllt und bei 35Grad im Schatten nicht wirklich einladend ist. Wir entscheiden uns weiter Richtung Fish-River Canyon zu fahren. Der Grand Canyon von Afrika.

Einige Kilometer weiter erreichen wir die Einfahrt des Camps. Ein kühles Bier, eine erfrischende Dusche und ein gutes Nachtessen. Unsere erste Nacht in Namibia. Morgen wollen wir den Canyon anschauen. Nach einem gemütlichen Tag, abgesehen vom Trichterraub eines Pavians, brechen wir kurz vor Sonnenuntergang zum Canyon auf. Wow welches Bild, der kann mit dem Grand Canyon der USA gut mithalten. Mit einer Tiefe zwischen 457 und 549 m und einer Breite von bis zu 27 km steht der Fisch River Canyon hinter dem amerikanischen Grand Canyon und dem mexikanischen Cooper Canyon auf Platz drei in der Welt.

Über gute Pisten geht es weiter nach Lüderitz. Eine kleine ausgestorbene Diamantenstadt an der Atlantikküste, welche bis vor ein paar Jahren noch als wichtigster Hafen Namibias diente. Bis die Südafrikaner Walvis Bay zurück gaben und so Lüderitz als Hafenstadt an Wichtigkeit verlor. Welch ein ausgestorbenes Kaff ist unser erster Gedanke. Die meisten Ladenlokale sind leer und stehen zum Verkauf. Nachdem man beim Oranjemund begonnen hat Diamanten zu fördern, war es nicht mehr wirklich lukrativ, die Wüste bei Lüderitz umzugraben und so diente dann die Stadt noch als wichtigster Hafen von Namibia. Als Walvis Bay, nahe Swakopmund, von den Südafrikandern an Namibia zurückgegeben wurde, verlor auch der Hafen in Lüderitz seinen Wert und so kämpft Lüderitz noch heute um den Tourismus. Sogar eine Bahnstrecke von Windhoek aus ist in Bau.

 

Aber es gibt Internet hier und wir können endlich mit Möni Kontakt aufnehmen.

Alles ist gut. nur dumm gelaufen...Sie schrieb mit SMS auf meine Schweizernummer, welche ich hier nicht in Verwendung habe und ich schrieb ihr auf WhatsApp. Nur leider hatte Möni nie Internet und so verpassten wir uns knapp in Springbock.

 

Nach zwei Tagen Rast an der kalten und rauen Atlantikküste besuchen wir die alte Diamantengräberstadt Kolmanskop welche innerhalb von zwei Jahren in der Namib Wüste entstand. Bis zum ersten Weltkrieg wurden in Kolmanskop über 1 t Diamanten, also 5 Millionen Karat gefördert. Dann waren die Vorkommen erschöpft. Als Geologen die Diamantenfelder am Nordufer des Orange River entdeckten, war Kolmanskop dem Untergang geweiht. Seither steht es leer. Die Bewohner von Lüderitz holten sich Fenster, Türen, Fussböden und was es sonst noch zu holen gab. Vandalen zertrümmerten Fensterscheiben und Wände. Erst seit 1980 ist die vom Winde verwehte Stadt geschützt.

Die Deutschen haben sich viel Mühe gegeben und wollten in der Wüste auf nichts verzichten. Sie bauten eine Turnhalle, eine Kegelbahn, eine Eisfabrik und eine Schlachterei. Der Grund dafür ist, dass Kolmanskop als ewige Siedlung gedacht war.

Jetzt aber weiter nach Sossusvlei. Der berühmte Ort mit den roten Dünen und mit den abgestorbenen Kameldornbäumen im Vordergrund. Da es eine weite Strecke bis dorthin ist, entscheiden wir uns für ein Wild- Camp im irgendwo im Nirgendwo. Die Abendstimmung ist wunderschön. Die Berge im Hintergrund scheinen zu brennen. So intensiv ist das Abendlicht.

 

In Sossusvlei angekommen, schreibt Toby, er sei auch da. Welch ein Zufall! Also teilen wir uns den Campingplatz und grillieren abends zusammen und tauschen unsere Reiseerlebnisse bis spät in die Nacht aus. Gegen den Morgen kam ein Sandsturm auf und es windete außerordentlich stark. Leider ist am Morgen keine Besserung in Sicht. Daher entscheiden wir uns mit Naomi nicht auf die bekannten Dünnen zu steigen. Wir beschliessen uns zusammen mit Toby und seinem Mitfahrer Andy weiter durch die Wüste im Naukluft- Nationalpark zu fahren.

 

Ich, Debby und Naomi, Team Land Rover, fahren früher als Team Suzuki los. Nach zirka 130km Wellblechpiste überholen wir ein anderes Fahrzeug und ich sage zu Debby: „Schmekst du das? Der fährt nicht mehr weit. Da stimmt was nicht.“ Ein paar Kilometer weiter fühlt sich meine Lenkung komisch an. Ich stoppe. Ach du scheisse, das war nicht der andere Wagen der nach Öl roch, das ist mein Ländy der alles Lenkhilföl verlor. Eine Schlauchverschraubung an der Lenkhilfpumpe hat sich durch die Vibration gelöst und alles Öl lief aus. Hoffentlich ist Toby noch nicht losgefahren. Ich suche in der Wüste verzweifelt nach Handyempfang. Ja ein Strich Empfang. Ich schreibe: Toby bring mir Servo Oil ATF. Und entscheide mich bis zu unserem abgemachten Rastplatz weiter zu fahren.

 

Mitten im Nirgendwo fahren wir von der Piste ab, über eine kleine Kuppe und schon sehen wir unser Rastplatz. Eine kleine Höhle mitten in der kargen und heissen Landschaft. Eine wahre Freude diese kleine Hölle die Schatten spendet, wo sonst kein Schatten zu finden ist.

Ein paar Stunden nach unserer Ankunft kommt Tob und Andy. Hoffentlich hat er mein Öl, ansonsten habe ich ein Problem.

„Hallo Jungs habt ihr meine Nachricht gekriegt?“

„Ja klar“

„Und habt ihr Öl bekommen?“

„Ja klar“

Ein tiefer erleichternder Seufzer, Schraube nachziehen, Öl einfüllen.

Wir verbringen eine traumhafte Nacht unter Sternenhimmel.

 

Im Konvoi mit Team Suzuki fahren wir am Nächten Tag durch den Naukluft Nationalpark.

Eine Gegend wo wir denken da kann Nichts und Niemand leben. Doch plötzlich tauchen Zebras auf und ein wenig später ein Pferd und Kühe. Wir fragen uns bis heute was diese Tiere essen und trinken, denn da ist wirklich gar nichts und das für x Kilometer.

Die letzten paar Kilometer geht es am Trockenfluss Kuiseb entlang Richtung Walvis Bay.

Welch ein Bild... Die trostlose Wüste dann der grüne Streifen auf dem Kuiseb und im Hintergrund die roten Dünen und dann fahren wir noch an Dörfer vorbei und überholen einheimische Jungs auf dem Esel.

 

Über Walvis Bay kommen wir nach Swakopmund, wo wir ein paar Tage Rast machen bevor wir nach Windhoek weiterfahren werden und sich unsere und Tobys Wege wieder trennen. Naomi hilft uns bei der Routenplanung und wir geniessen die Zeit in Swakopmund mit Grillieren.

 

 

 

 

Südafrika die Letzte

02.09.2016 10:13:05

Juhu es geht wieder auf die Piste. Diesmal von Ost nach West Richtung Namibia.

Nach einer erholsamen Woche bei der Familie Scholtz im Campinghäuschen in Potchchefstrom, ist der Lenny wieder frisch ab Service, innen und aussen gereinigt, unsere Haare geschnitten und die Vorräte aufgefüllt.

Nach einem gemeinsamen Essen mit Freunden, nehmen wir von den vielen Hunden, Schafen, Pferden, Fische und natürlich der Familie Scholtz, welche Naomi schon in ihr Herz geschlossen hat, Abschied. Naomi hat hier ihre ersten Gehversuche gemacht. Nicht alleine, aber mit Hilfe des Kinderwagens spazierte sie durch den Garten.

Jetzt am 11. August geht es los Richtung Westen in das Namaqualand. Wir hörten, dass dort die Wüste am Blühen sei und ausserdem wollen wir da eine Bekannte aus der Schweiz treffen. Möni die Gotte meines Bruders Kay. Natürlich fahren wir die ca. 1000km nicht am Stück und so gibt es den ersten Stopp in der Red Sands Game Lodge. Ausser der Rote Sand und der Heli, der direkt neben einem Startet, gibt es da nichts Besonderes zu erzählen. Zur Abwechslung nehmen wir die Autobahn Richtung Augrabies National Park. Autobanhn? Ja, da diesmal nicht der Weg, sondern das Ziel zählt. Wir wollen nämlich am 16. August in Springbok sein und Möni treffen.

Angekommen in Augrabies, gefällt es uns so sehr, dass wir entscheiden 3 Nächte zu bleiben und dann direkt nach Springbok zu fahren. Gleich nach der Ankunft bekommen wir schon den ersten Geheimtipp, der fast niemand wisse, von unserem Zeltnachbar. Über eine 4x4 Stecke durch eine geniale Mondlandschaft soll man tief in einer Schlucht zu einer warmen Quelle gelangen. Wir schreiben uns die Koordinaten auf, um in den folgenden Tagen den geheimen Ort zu besuchen.

Der Nationalpark liegt in einer kargen Felsigen Landschaft, wo sich der Orangeriver 56m tief in eine Schlucht stürzt und sich der Weg zum Atlantik bannt.

Der Orangeriver entspringt weit im Osten von Südafrika in den Drakensbergen und mundet beim Oranjemund ganz im Westen in den Atlantik. Auf seinem Weg nimmt er viele Diamanten mit und nur die besten erreichen den Oranjemund, wo auch wie wild im grossen industriellen Style der Meeresboden wortwörtlich umgegraben wird.

Im Park treffen wir auf paar Springböcke und ganz viele Daysis, die wie „Murmeli“ aussehen. Nur die Baboons und die Vervet- Monkys sind hier extrem frech. So kommt es, dass wir gemütlich am Morgenessen sind und ein Baboon in Grösse eines Schäferhundes auf uns zu gerannt kommt. Benj steht auf, Debby und Naomi gehen in Sicherheit, der Affe kommt immer näher. Benj macht sich fast in die Hosen, schreit und fuchtelt wie wild, der Affe kommt immer noch und klaut uns vor der Nase das frisch gekaufte Brot. Auch ganz wilde Sachen sind bei den Zeltnachbaren zu beobachten. Affen in Zelten, Affen in Autos, Affen klauen Babywagen und und und. Benj und Naomi entdecken einen toten Baboon auf dem Morgenspaziergang und nach einer kleinen Wanderung schläft die Kleine ihn Ihrem Rucksack wie ein Engel, war wohl anstrengend.

Heute wollen wir baden gehen, also geht es über Wellblechpisten, Schotterwege und Sand zur geheimen Quelle. Wow, uns bleibt die Spucke weg. Es ist unglaublich schön. Nach gut einer Stunde holper holper durch die Mondlandschaft, treffen wir inmitten von steilen roten Felswänden eine kleine Badeoase an. Ein kleines Paradies im Nirgendwo. Keine Menschenseele weit und breit. Wir geniessen das warme Wasser, die Sonne und die wunderbare Natur. Naomi möchte am liebsten hierbleiben. Baden ist eine Leidenschaft von ihr und jetzt noch in einem so grossen Becken mit Mama und Papa.

Auf der Strecke Richtung Springbock werden die Sträucher und Gebüsche in der Wüste lebendiger, schon fast Grün könnte man meinen. Angekommen sehen wir auch schon die ersten Blumen. Es ist wunderschön und ein bisschen unglaubwürdig, wenn in der Wüste, von uns totgeglaubter Gegend plötzlich die Blumen blühen, die Sträucher und Gebüsche Blätter und Farben tragen.

Es wird uns gesagt wir seien 2-3 Wochen zu früh, nachher sei wirklich alles am Blühen. Wir finden es trotzdem genial und fahren weiter durch den Namaqualand Nationalpark, vorbei an Robbenkolonien, Blumen und Sanddünnen. Direkt an der Atlantikküste verbringen wir die Nacht in Vollmondschein. Am nächsten Morgen bei Küstennebel geht es weiter und Benj fährt sich fest... Verflixter Weichsand, Luft ablassen auf 1 Bar und weiter geht es.

Nur von Möni hören wir nichts, hoffentlich ist alles gut.

Nach 5 Nächten im Blumenland und 2 ½ Monaten Südafrika wollen wir in Vioolsdrift über die Grenze nach Namibia.

Der Südafrikanische Zoll ist gut organisiert. Da sagt uns der erste Kontrollposten: Gehen sie zuerst ins Büro 1, dann 3 und dann 2... So ist es und nach 15 Minuten haben wir die Ausreisestempel im Pass und im Carnet de passage.

Hoffentlich ist das auf der namibischen Seite auch so einfach....

Good Bye South Africa!!!

 

 

 

 

West nach Ost in Südafrika

09.08.2016 20:40:00

Hallo zusammen

Nun sind wir seit gut einem Monat mit dem Ländy unterwegs und haben ca. 3000km zurückgelegt. Die Hälfte davon auf Pisten oder kaum nennbaren Strassen. Zurzeit sind wir in Potchefstroom, zirka 1Std. südlich von Johannesburg. Hier haben wir unser kleines Häuschen, wieder mal Internet und viel Platz um das Auto auszuräumen und zu reinigen.

Aber fangen wir von vorne an, beim Leben on the roude.

 

Nachdem unser Lenny im Container in Kapstadt angekommen war, mussten wir noch drei Tage warten bis er in unseren Händen war. Bürokratie dauert auch in Südafrika.

Lenny bekam dann neue Stossdämpfer, sodass wir nicht mehr seekrank werden und ein Moskitonetz an der Hecktür.

 

Nun hiess es Abschied nehmen von Toby, Duncan, Elly und Cloue die Tochter. Cloue und Naomi genossen noch ein letztes Bad zusammen, Siesta der langhaarige Hund brachte ein letztes Nachtessen, welches er zum guten Glück selber frass.

Nun konnte es losgehen auf die Strassen von Afrika. Ob das gut kommt? Wird es Naomi gefallen? Hält der Lenny zu uns? Werden wir überfallen? Und noch viele weitere Fragen gingen uns durch den Kopf.

 

Aber wir können euch beruhigen... Das Auto funktioniert einwandfrei und hat schon den ersten Service hinter sich. Naomi geniesst uns in vollen Zügen, ist sehr an den Tieren interessiert und vor allem an den Tieren die sich schnell bewegen. Sie fühlt sich pudelwohl, ist immer noch kontaktfreudig und fährt sehr gerne Auto. Wir sind immer noch überglücklich eine solche Reise machen zu dürfen und geniessen es in vollen Zügen, obwohl es etwas völlig anderes ist mit einem Kleinkind zu reisen. Naomi steht im Mittelpunkt und braucht viel Zeit und gibt den Rhythmus an.

Überfallen wurden wir schon zwei Mal, zu dem aber später.

 

Südafrika ist extrem abwechslungsreich und sehr einfach zu bereisen. Man braucht auch kein 4X4 Fahrzeug ausser man sucht sich Wege wie wir, wo man auch mal Wildcampieren kann. Denn neben den Hauptstrassen, Nebenstrassen, Autobahnen und und und stehen immer Zäune, also keine Chance irgendwo ein nettes Plätzchen zu finden.

Wollen wir mit der Reise beginnen.

 

Das Kap der Guten Hoffnung ist wunderschön, etwas mystisch und das Wetter war wieder einmal regnerisch. Nach einer kurzen Wanderung, dem obligaten Foto und einem guten Mittagessen ging es zurück auf die Strasse zu einem wunderschönen Camping direkt am Meer. Beim Camping mussten wir zum ersten Mal bestechen, da wir kein Permit hatten aber glücklicherweise war dies sogar günstiger als das eigentliche Permit. Wir blieben da drei Tage. Benj konnte sich vom Fieber erholen das er sich bei dem Wetter am Kapzipfel einfing und genoss die Sonnenuntergänge aus dem Dachzelt. Debby und Naomi spielten viel im Sand und beobachteten viele Vögel und die Haie die in den Wellen schwammen.

 

Von dort ging es weiter nach Hermanus. Ein wunderschönes Städtchen an der Pazifikküste, mit einem kleinen Markt mit afrikanischen Schnitzereien, Schalen, Kleider, Spielzeugen usw. wo Naomi ihr erster Ländy bekam. Unbedingt dort einkaufen... wir fanden nirgendwo mehr einen Markt mit solchen Souveniers.

Wir konnten dort gut Wale mit ihren Jungen beobachten und wurden zum Dessert von zwei Afrikanern eingeladen.

 

Von dort zog es uns weiter Richtung Norden in das Landesinnere in den Bontebok Nationalpark. Der kleinste NP in Südafrika. Die Tierwelt ist nicht extrem vielfältig, dafür kann man durch wunderschöne Agavenwälder wandern. Haufenweise Schildkröten, Zebras, Antilopen und ganz viele Vögel konnten wir beobachten, welche uns fast das Morgenessen wegfrassen. Naomi hatte sichtlich Spass an den Vögeln und wollte sie immer füttern, wie sie das bei allen Tieren gerne macht, wenn sie merkt, dass die alles fressen was sie fallen lässt. Das Fieber holte dann auch Naomi ein und nach 3 Tagen auskurieren ging es los richtig 4X4 Old X-Wagon Way.

 

Die Strecke führte über wunderschöne Pässe durchs Niemandsland. Als wir den Höhenmesser auf unserem GPS einschalteten, trauten wir unseren Augen nicht. Wir bewegten uns die ganze Zeit auf einer Höhe zwischen 1000m und 2000m. Der Anstieg von der Küste her merkte man kaum. Die Nächte waren dementsprechend recht kühl. In dem Gebiet der little Karoo konnten wir erstmals Wild campieren, machten Brot auf dem Feuer und genossen die Zeit zu dritt. Die Strecke führte uns über Wege, wo Debby 2-3 Mal wegen Unwohlsein austeigen wollte, da der Weg wirklich unpassierbar schien. Bei den schlimmsten Streckenabschnitten schlief Naomi tief und fest. Sie liebt es, wenn es rüttelt und schüttelt.

 

Zurück an der Küste im Wilderness National Park machten wir Bekanntschaft mit den geselligen und verfressenen Perlhühnern. Nach drei Tagen in der Zivilisation zog es uns wieder hinauf ins Hochland durch die Baviaanskloof. Eine malerisch schöne Schlucht mit rotem Fels. Nach einer Nacht Bushcamp ging es weiter in den Addo Elepahnt NP.

 

Viele Elephanten, Zebras, Kudus, Giraffen und noch vieles mehr konnten wir auf den Pirschfahrten von nächster Nähe beobachten. Sogar auf dem Camping gab es ein Wasserloch mit einem Versteck für Besucher, wo man die Tiere zum Anfassen nahe betrachten konnte. Nur Naomi hat das dort mit dem ruhig sein nicht ganz begriffen aber die grossen Säugetiere sind ihr eh zu langweilig. Die Tiere müssen für Sie schon etwas Bewegung zeigen oder man muss sie anfassen können. Affen, Vögel, Schweine Hunde und Katzen sind für Sie viel interessanter.

 

Nach vier Nächten führte uns eine 4X4 Strecke mit vielen Wasserdurchfahrten durch den Park Richtung Norden, an Johannesburg vorbei in den Pilanesberg NP. Das spezielle: Dies ist einer der 3 weltweiten alkalischen Vulkankrater. Die Flora und Fauna wechselt im Park von der einen Seite zur anderen. Auf der einen Seite die Trockenheit der Kalahari und auf der anderen die Feuchtigkeit des Lowvelds und zieht so eine unwahrscheinliche Vielfalt an Tierarten, Flora und Fauna an.Wir konnten Giraffen, Hippos, Elefanten einen Leoparden und noch vieles mehr beobachten. Nur der Löwe lässt immer noch auf sich warten. Dafür konnten wir zwei Rinos beim Kampf ums weibliche Geschlecht neben dem Auto für Minuten zuschauen.

 

In dem Park wurden wir auch bei lebendigem Leibe überfallen. Am 2. Tag waren es die Warzenschweine die unsere Essensboxen ausräumen wollten und am 4. Tag, an Naomis Geburtstag, waren es die Baboons (Paviane) die uns Milch, Fruchtsaft, Mais ein Tupperware und noch weitere Sachen klauten. Die Baboons sind total clever und organisiert. Wenn man einem hinterherrennt, hat man schon wieder zwei im Rücken. Die können Autotüren öffnen. Einer hatten wir sogar im Auto. Zum Glück hatten sie die Zutaten für Naomis Geburtstags Schoggikuchen liegen gelassen und so konnten wir unseren ersten Kuchen auf dem Feuer backen. Aussen war er ein bisschen schwarz. Trotzdem schmeckte er sehr gut. Am Abend gab es Spahgetti als Geburiessen, Naomi liebt Teigwaren, und ein paar Zauberkerzen zum Abschluss.

 

Wir machten dort Bekanntschaft mit Nicolene und Malvin. Ein super nettes Ehepaar aus Pretoria, welches uns gleich zu ihnen nach Hause einlud, wenn wir in der Gegend sind.

Also gingen wir nach Pretoria zu Nicolene und Malvin. Nach dem ersten Schock in welchem wohlhabendem Viertel sie wohnen, genossen wir ein paar Tage bei ihnen. Sie gaben uns Kontaktadressen und buchten für uns ein Häuschen bei Kollegen. Hier sind wir jetzt gerade und bekommen von allen Seiten Tipps was wir noch tun sollten, wo es am schönsten ist und was wir auf keinen Fall verpassen dürfen. Die Menschen hier sind wirklich alle super nett und sehr hilfsbereit.

 

Als nächstes zieht es uns ins Namaqualand, wo die Wüste jetzt am Blühen sein soll und wir Möni treffen, bevor wir nach Windhoek Namibia fahren und Conny und Maik in Empfang nehmen.

Wir werden wahrscheinlich Mitte September die nächsten Bilder und Texte hochladen.

Häbets guet und Liebi Grüess a alli d’Imbodis.

 

 

 

 

 

 

Kapstadt

23.06.2016 12:36:34

Hallo zusammen

Nun sind wir gut eine Woche in Südafrika bei African-Overlanders in den Stellenbosch Farms. Die Reise bis hier hin hat super geklappt. Naomi hat auf der ganzen Reise super mitgemacht und schlief im Flugzeug- Babybett tief und fest. Zur Beruhigung von allen Eltern mit Kleinkind können wir sagen: Fliegen mit Baby ist absolut kein Problem.

 

Leider lässt auch hier das Wetter zu wünschen übrig. Es regnet viel. Tagelang. Der erste Regen seit einem Jahr. Der Boden ist übersättigt und kann die grossen Wassermengen nicht aufsaugen. Auf den Feldern und Strassen sind Pfützen, aus Staub und Sand wird Schlamm und der Matsch wird zu Schmierseife. Unter diesen Bedingungen kann man schnell ein Auto festfahren. Dies passierte unserem Reisekollege Tobi in den Weinbergen von Stellenbosch. Beni und Duncan boten Hand an und versuchten Tobis Auto nachts bei strömendem Regen zu bergen. Schaufeln, aufbocken, Steine unterlegen und leider haben sie in vier Stunden keinen grossen Erfolg erzielt. Den Landrover Defender mit dem sie den Samurai bergen wollten, steckt auch fest. Die missliche Lage ist in dieser Nacht nicht zu retten. Am nächsten Tag bekommt unser Freund Tobi Unterstützung von einem Traktor. Wenn ihr wollt könnt ihr die Bergungsaktion unter folgendem Link anschauen. Tobis Videoblog

 

Doch wenn die Sonne durchdrückt wird es angenehm warm und es ist sofort T-Shirt Wetter. Wir fühlen uns hier in Südafrika pudelwohl und die Woche vergeht rasend schnell.

 

Das Frachtschiff mit unserem Auto im Container wird voraussichtlich am Sonntag den 25. Juni im Hafen von Kapstadt ankommen. Bis der Container mit unserem Landrover an Land ist, wird es noch zwei bis drei zusätzliche Tage in Anspruch nehmen. Bis dahin haben wir ein Mietauto und können Tagesausflüge an die Küste, in die Weinberge und in die Stadt unternehmen. In Betty’s Bay schauten wir uns die rund 60 cm grossen Brillenpinguine, African Penguins, an. 1983 fand man hier unter den windgeschützten Büschen ein einsames Pinguin- Pärchen. Mittlerweile haben diese sich vermehrt, sodass sich jetzt über 2.000- 3.000 Brillenpinguine an dem kleinen Strandabschnitt tummeln. Der Brillenpinguin steht auf der Liste der bedrohten Tiere. Im südlichen Afrika gibt es auf dem Festland neben Betty’s Bay nur noch in Boulders Beach Bruststätten dieser Pinguine.

 

Wie wir schon feststellten, ist das Strassennetz rund um Kapstadt gut erschlossen und die Strassen sind grundsätzlich in Ordnung. Für nicht Ortskundige wie wir birgt es auch Gefahren. Mitten auf der Hauptstrasse Schlaglöcher, in denen man locker einen Kleinwagen wie unser Mietwagen darin aufbocken kann. Es ist auch nicht verwunderlich, wenn man auf der Autobahn Velofahrer, Fussgänger und Schweine antrifft oder wenn man mit 120 Sachen angerast kommt und ein Mann einen 5m Baumstamm über die 3 Spurige Autobahn trägt oder wenn der vordere Wagen plötzlich über den Mittelstreifen durch die Büsche auf die Gegenfahrbahn wendet. All dies ist hier normal und es gefällt uns. Alles lockerer und nicht so stur.

 

In den Shoppingzentren bekommt man das Gleiche wie bei uns plus das Doppelte und noch viel mehr. Z.B. eine solche Auswahl an Aromat habe ich noch nie gesehen. Kosten tut hier das Leben nicht viel. Wenn man aber den Minimallohn pro Tag anschaut, gute 6.-Chf, der in Stunden nicht angegeben ist, ist das auch nicht verwunderlich. Vielmals wird auch weniger bezahlt. Es gibt aber auch viele Leute mit viel Geld... Unser Camping liegt ziemlich auf dem Lande in den Weingebieten rund um Kapstadt und genau hier bekommt man die Schneide zwischen Schwarz und Weiss ziemlich gut zu spüren. So wird man von den Schwarzen mit Boss oder Sir angeredet. Auch der Umgang der Weissen mit den Schwarzen und umgekehrt erinnert eher an ein Geschichtsbuch als an die moderne Welt. Für uns ist es moderne Sklaverei und trotzdem haben wir tolle Kontakte knüpfen können und fühlen uns völlig akzeptiert. Vielleicht hat es auch was mit der Ausstrahlung zu tun oder unser kleiner Sonnenschein, der viele freundliche Blicke und Gesten auf uns zieht.

 

Jetzt hoffen wir das unser Wagen gut ankommt und bis dahin machen wir noch ein paar Tagesausfügen... ausserdem ist der Camping spannend, da dieser wie eine Drehscheibe für viele Overlanders ist.

Übrigens sind unter Fotoalben schon ein paar erste Eindrücke zu sehen.

 

 

 

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